[Rezension] L. J. Shen: Vicious Love – Sinners of Saint 1

Emilia LeBlanc traut ihren Augen nicht, als sie nach zehn Jahren zum ersten Mal wieder Baron „Vicious“ Spencer gegenübersteht. Vicious, der ihr das Leben einst zur Hölle gemacht hat. Vicious, der nie nett, immer furchtbar zu ihr war. Vicious, der sie ans andere Ende der USA und weg von ihrer Familie getrieben hat. Vicious, der einzige Mann, den sie je geliebt hat. Inzwischen ist er ein erfolgreicher Anwalt und leitet mit seinen drei besten Freunden ein Multi-Milliarden-Dollar-Unternehmen. Emilia, die es kaum schafft, sich und ihre kranke Schwester über die Runden zu bringen, weiß, dass Vicious der letzte Mann ist, den sie jetzt in ihrem Leben gebrauchen kann. Und doch kann sie sich wie damals schon einfach nicht von ihm fernhalten… (Inhaltsangabe: LYX Verlag)

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Die amerikanische Autorin L. J. Shen lebt mit ihrem Ehemann, ihrem Sohn und ihrer faulen Katze in Kalifornien. Wenn sie nicht gerade an ihren Contemporary Romance und New Adult Romanen schreibt verbringt sie Zeit mit ihrer Familie, liest drei bis fünf Bücher pro Woche und schaut ihre Lieblingsserien auf Netflix. Neben den Sinners of Saint hat sie diverse andere Romane den Badass Alphas gewidmet.

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Liebe und Hass

Vicious Love“ ist so ein Buch, bei dem ich mir bis jetzt noch nicht im klaren darüber bin, ob ich es denn nun gut oder schlecht fand. Ja, die Bad Boys sind ab und an ein netter Zeitvertreib in den diversen Romance Büchern und mich hat die Inhaltsangabe zunächst ja auch angelockt.

Fakt ist, Baron „Vicious“ Spencer ist kein netter Mann. Selbst als Jugendlicher war er ein Arschloch, nicht umsonst hatten er und seine drei besten Freunde Dean, Trent und Jaime den Namen HotHoles in ihrer All Saints High School weg – obwohl man natürlich über diesen ach so tollen Spitznamen für ein paar Jungs streiten kann. Die Hälfte der Lesezeit fand ich die Bezeichnung einfach nur idiotisch, danach habe ich versucht mein Augenrollen zumindest ein wenig in Zaum zu halten, wann immer diese Worte in der Geschichte auftauchten.

Ihren Anti-Helden und Alpha-Arschloch Vic schreibt Shen auf sehr beeindruckende Weise, das muss man ihr lassen. Vicious macht seinem Namen alle Ehre, ist er doch keineswegs ein guter Kerl, der seinen weichen Kern nur hinter einer harten Schale versteckt. Er ist eingebildet, arrogant, rachsüchtig und kaltherzig. Er manipuliert Emilia und behandelt sie wie Dreck, schon während sie noch zusammen die Schule besuchten, wie auch jetzt als Erwachsene. Nebenbei benimmt er sich mehr als nur einmal eher wie ein trotziger kleiner Junge und scheint an nichts anderes als Sex zu denken. Mit der Zeit wird das ein wenig ermüdend.

This is what he did to me, Vicious. He broke me. Again and again and again.
(L. J. Shen, Vicious)

Emilia dagegen ist fast schon ein wenig naiv, andererseits weiß sie mit Vicious umzugehen und hat seinen Attacken ab und an sogar etwas entgegenzusetzen. Sie ist der komplette Gegenpol zu Vic, und wenn dieser mich mit einigen seiner Angewohnheiten wenigstens einmal an Christian Grey erinnert hat (das Shirt, Ladies und Gentleman, das Shirt), so kamen bei Emilia und ihrem Klamottengeschmack durchaus ein paar Me-Before-You-Vibes rüber. Aber das mag Zufall sein.

Faszinierend und abschreckend zugleich

Zwischen Vic und Emilia gab es durchaus eine gewisse Dynamik. Die Hassliebe war fühlbar und macht den Großteil des Plots aus. Die Rachegelüste, die Vic dazu bringen Emilia überhaupt ein Jobangebot zu machen, liefern zwar einen netten Hintergrund, sind aber irgendwie nicht so ganz das wahre. Vor allem hat es mich unglaublich aufgeregt, dass Vicious einfach nie wirklich die Folgen seiner Handlungen – auch wenn sie kriminell sind – zu spüren bekommt. Schützt ihn der Reichtum oder hatte die Autorin einfach keine Lust sich über dieses Fünkchen an Realität Gedanken zu machen, weil es nicht in die Story gepasst hätte?

Ich konnte das Buch, trotz allen Aufregern nur sehr schwer zur Seite legen. Die Faszination, die „Vicious Love“ ausübt, ist schon ein wenig erschreckend. Und ja, Emilia geht mit offenen Augen in die Geschichte – und die seltsame Beziehung – mit Vic hinein, allerdings frage ich mich ernsthaft, warum sie sich sein Verhalten gefallen lässt. Weil sie eine andere Seite von ihm kennt? Weil sie eine andere Seite sehen will?

Ein wenig Tiefe außerhalb des Bettes kommt bei den beiden erst in der zweiten Hälfte des Buches zum Tragen und das auch nur weil Shen die Mitleidstour fährt und somit Gründe für das Verhalten von Vicious liefert. Armes reiches Söhnchen.

Love and hate are the same feelings experienced under different circumstances. The passion is the same. The pain is the same.
(L.J. Shen, Vicious)

Vicious Love“ ist ein Buch, welches man nicht nur liebt oder hasst. Die Grauzone ist unglaublich groß und weitläufig, und auch ich persönlich bewege mich in ihr. Vieles hat mich aufgeregt, aber dennoch wollte ich wissen wie die Geschichte ausgeht. Und so ganz kann man sich kann man sich der kruden Magie dieses Romans auch nicht entziehen.

Cover: LYX Verlag

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Vicious Love: Sinners of Saint 1 von L.J. Shen
Vicious
439 Seiten (Paperback)
Verlag: LYX
Erschienen: April 2018
ISBN: 978-3-7363-0686-8

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