[Rezension] Kai Meyer: Arkadien brennt

Achtung: Für alle die „Arkadien erwacht“ noch nicht gelesen haben, kann diese Rezension Spoiler enthalten! ^^

Seit dem Tod ihrer Tante und ihrer Schwester, muss Rosa Alcantara nun die Familiengeschäfte führen, und wird von all den Aufgaben und der riesigen Verantwortung quasi überrollt. Von ihren Beratern wird das 18-jährige Mädchen nicht für voll genommen, und auch ihre Beziehung zu Alessandro Carnevare, dem Oberhaupt des verfeindeten Mafia-Clans, wird nicht gerade mit Wohlwollen gesehen. Und auch ihre als Arkadierin und Mitglied der Alcantara-Familie angeborene Fähigkeit, sich in eine Schlange zu verwandeln, hat sie noch nicht wirklich unter Kontrolle.

Fast schon widerwillig reist Rosa zurück nach New York, um herauszufinden, ob ihre Mutter mehr von der Verbindung zwischen ihrem verstorbenen Vater und der Organisation TABULA weiß, denn diese Verbindung kennt nicht nur das Geheimnis um die Arkadier, die fähig sind sich in Tiere zu verwandeln, sondern versucht sie zu fangen und schreckliche Versuche an ihnen durchzuführen.

Doch die Reise in die alte Heimat wird für Rosa zu einem wahren Horrortrip als sie auf einen nicht gerade freundlich gesonnenen Verwandten Alessandros trifft und erfahren muss, dass ihre Vergangenheit viel tiefer mit den Arkadiern und TABULA verknüpft ist, als sie sich hätte vorstellen können.

Die Suche nach der Wahrheit beginnt, und zwischen all den Wirren kommen immer mehr Geheimnisse ans Licht…

Arkadien brennt“ ist der zweite Teil von Kai Meyer’s „Arkadien„-Reihe.

Im Vergleich zum ersten Band kommt die Geschichte hier sehr schnell in Schwung, was ich persönlich als sehr große Verbesserung ansehe. Das hier geschaffene Fantastische, die Mythen und Dynastien rund um die Arkadier, ist gleich von Beginn an vorhanden und fügt sich wie immer wunderbar in die sonst so normale Welt ein, und lässt nicht so lange auf sich warten wie in „Arkadien erwacht„.

Auch der Grundton des Buches ist um einiges düsterer und ernster geworden. So schweben Rosa und Alessandro keineswegs auf einer Wolke der Verliebtheit. Beide haben mit Vorurteilen ihres Clans gegenüber der bzw. des Geliebten zu kämpfen und müssen sogar fürchten, aus dem Weg geschafft zu werden, sollten sie die an sie gestellten Erwartungen nicht erfüllen. Doch auch innerhalb der Beziehung brodelt es, denn Alessandro scheint Rosa gewisse Dinge stets zu verschweigen, was nicht unbedingt dazu beträgt, dass Rosa im vorbehaltlos vertraut.

Und auch Themen wie Mord und Vergewaltigung spielen eine Rolle und zeigen deutlich, dass es sich hier um einen erwachseneren Jugendroman von Kai Meyer handelt.

Kai Meyer’s Schreibstil ist wie immer unglaublich fesselnd und erschwert es einem, das Buch wieder aus der Hand zu legen.

Kurz, „Arkadien brennt“ ist spannend und entführt den Leser in eine Welt voller Intrigen, Verrat, Geheimnisse und Gefahren, und auch die Charaktere sind inzwischen um einiges glaubhafter als noch im ersten Teil. Eine der wenigen Trilogien, deren zweiter Band stärker ist als der erste, und genau das ist der Grund, weswegen ich mich mit dieser neuen Reihe von Kai Meyer ausgesöhnt habe, nachdem ich etwas enttäuscht von Auftaktband war.

Dieses Werk ist es auf jeden Fall wert, dass man ihm seine Aufmerksamkeit schenkt.

bewertung 4 sterne

Arkadien brennt von Kai Meyer
400 Seiten (Hardcover)
Verlag: Carlsen
Erschienen: September 2010
ISBN: 978-3551582027
19,90 €

Ein Gedanke zu “[Rezension] Kai Meyer: Arkadien brennt

Ihre Kommentareingaben werden zwecks Anti-Spam-Prüfung an den Dienst Akismet gesendet. Weitere Informationen und Hinweise zum Widerrufsrecht finden sich in der Datenschutzerklärung. Mit dem Absenden dieses Kommentars erklären Sie sich mit dem Senden personenbezogener Daten wie Name und E-Mail-Adresse einverstanden.

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..