[Rezension] Sylvia Day: Crossfire 1 – Versuchung

Crossfire Versuchung von Sylvia DayHinweis: Aufgrund der expliziten Erotik-Szenen empfehle ich das Buch erst ab 18 Jahren.

Die Uniabsolventin Eva Tramell ist zusammen mit ihrem besten Freund Cary Taylor gerade nach New York gezogen, um ihren ersten Job bei einer Werbeagentur anzutreten. In der Lobby des Crossfire Buildings läuft sie Gideon Cross über den Weg, dem Inhaber. Sofort fühlt sie sich magisch von ihm angezogen.

Obwohl Gideon ihr unmissverständlich klar macht dass er sie will, sträubt sich Eva zunächst dagegen eine Affäre oder gar Beziehung mit ihm zu beginnen. Denn instinktiv weiß Eva, dass sie von dem attraktiven und dominanten Mann besser die Finger lassen sollte. Doch schon sehr bald gibt sie ihrem inneren Verlangen nach und stürzt in einen Strudel voller Leidenschaft und dunkler Geheimnisse.

Bei „Crossfire – Versuchung“ handelt es sich um den ersten Teil der erotischen Liebesroman-Trilogie aus der Feder von Sylvia Day, das 2012 auf dem englischen Buchmarkt erschien und nun auch den Weg zu uns gefunden hat.

Der Vergleich zum Verkaufsschlager „Fifty Shades of Grey“ drängt sich hier zwangsläufig auf. Day erwähnte hierzu, dass es sich bei dem ersten Band der Crossfire-Reihe eher um ein von ihrem eigenen, früheren Roman „Seven Years to Sin“ inspiriertes Werk handelt, der Trubel rund um „Fifty Shades“ den Verkaufzahlen aber gut getan hat. Weiterhin ist der „von seiner dunklen Vergangenheit gequälte Millionär“ seit Jahren in Liebesromanen dieser Art vertreten.

Eva Tramell ist eine selbstbewusste und schlagfertige junge Dame, die in der Lage ist ihre eigenen Entscheidungen zu treffen und auch einmal Nein zu sagen. Aus ihrer Perspektive wird die Geschichte auch erzählt, und so bekommt der Leser hautnah mit, wie sehr Eva von Gideon fasziniert ist, und wie sehr sie sich zunächst äußerlich gegen eine Affäre sträubt, obwohl sie sich eigentlich schon längst entschieden hat.

Besonders ihre dunkle und schwere Vergangenheit, ihre „rebellische, selbstzerstörerische Phase“, ihre überfürsorgliche Mutter, die auch gerne mal Eva’s Handy orten lässt sowie ihr reicher Stiefvater, der es ihr zumindest ermöglicht eine Wohnung in Manhattans Upper East Side zu bewohnen, sind die Hauptgründe warum Eva eigentlich keine Beziehung eingehen will, fürchtet sie doch, jeden potentiellen Kandidaten sofort in die Flucht zu schlagen.

Auch Gideon wird von einer düsteren Vergangenheit verfolgt, die ihn innerlich gezeichnet hat. Und normalerweise ist der steinreiche Millionär nicht der Typ für Beziehungen..doch als er Eva begegnet ist plötzlich alles anderes. Für sie ist er bereit mit seinen Prinzipien und Bedingungen zu brechen und Kompromisse einzugehen. Trotz allem nennt ihn Eva nicht umsonst heimlich „Mr Dunkel und Gefährlich“.

Leider weißt „Crossfire – Versuchung“ auch einige kleine Schwächen auf. Der Aufbau der Geschichte verläuft nach dem bereits bekannten Schema F, mit dem man zwar den Nerv des Zielpublikums trifft, aber das auch nicht viel neues und weltbewegendes bietet. So ist es besonders zu Beginn der Geschichte schwer bei der Stange zu bleiben, da sich die Einführung der einzelnen Charaktere etwas in die Länge zieht und vor typischen Standardformulierungen und -abläufen nur so strotzt, ebenso wie das erste Aufeinandertreffen von Eva und Gideon und die sofortige, spürbare Anziehungskraft die zwischen den beiden herrscht.

Zusätzlich scheinen die drei wichtigsten Charaktere – Eva Tramell, Gideon Cross und Cary Taylor – alle eine schwere Kindheit gehabt zu haben, eine düstere Vergangenheit also, die sie vor anderen gerne verbergen. Besonders bei Eva finde ich eben jene Vergangenheit und die daraus resultierenden Traumata etwas unglaubwürdig, da sie sich meiner Ansicht nach etwas zu „freizügig“ verhält, aber das ist nur mein Eindruck. Alles in allem hat es Day hier mit dem Dramafaktor etwas übertrieben.

Die eigentlichen Erotikszenen verlaufen nach keinem bestimmten Muster und sind alle auf ihre Weise speziell und ansprechend. Ein großes Plus ist es hier auch, dass diese Szenen alle frei vom Fremdschämfaktor sind, der einem doch oftmals bei Romanen dieser Art begegnet. Einzig Eva’s Wortwahl um eben jene Szenen zu beschreiben erscheint ein klein wenig unpassend für eine junge Frau, aber das liegt wohl im Ermessen des Lesers.

Und obwohl doch Parallelen zu „Fifty Shades of Grey“ zu erkennen sind, wie zum Beispiel die Figur des Gideon Cross und deren Hintergrund, oder die Faszination der Figuren für Fahrstühle und deren Möglichkeiten, ist „Crossfire – Versuchung“ keineswegs eine Kopie. Allein Eva als Hauptfigur, die sich komplett von Ana Steele unterscheidet, ist um einiges glaubhafter und verleiht der Geschichte einen eigenen Charme.

Crossfire – Versuchung“ ist ein Muss für alle die Geschichten dieser Art lieben und in meinen Augen um einiges besser als der so oft zum Vergleich herangezogene Bestseller „Fifty Shades„. Sylvia Day schreibt, nach einigen Startschwierigkeiten, flüssig, frisch und simpel, und macht es einem leicht sich von Eva und Gideon begeistern zu lassen. Ein vielversprechender Auftakt zu einer neuen Trilogie, der Lust auf mehr macht.

bewertung 3 sterne

Crossfire 1 – Versuchung von Sylvia Day
Bared To You
416 Seiten (Broschiert)
Verlag: Heyne
Erschienen: 14. Januar 2013
ISBN: 978-3453545588
9,99 €

Ich bedanke mich ganz herzlich beim Heyne-Verlag für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar.

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