As a successful social media journalist with half a million followers, seventeen-year-old Cal is used to sharing his life online. But when his pilot father is selected for a highly publicized NASA mission to Mars, Cal and his family relocate from Brooklyn to Houston and are thrust into a media circus.
Amidst the chaos, Cal meets sensitive and mysterious Leon, another “Astrokid,” and finds himself falling head over heels—fast. As the frenzy around the mission grows, so does their connection. But when secrets about the program are uncovered, Cal must find a way to reveal the truth without hurting the people who have become most important to him.
Source: Goodreads
Willkommen in Astronaut City
Cal hat mit siebzehn bereits einen Plan für die zukünftige Karriere. Mit seinem FlashFame-Kanal postet er aktuelle Nachrichten aus seiner Heimatstadt, genau wie kleinere Statusupdates. Sein erfolgreicher Social-Media-Kanal hat ihm eine Praktikumsstelle bei Buzzfeed beschert – die Chance, um im Bereich Journalismus Fuß zu fassen.
Kein Wunder also, das der plötzliche Umzug nach Clear Lake, Texas, in das Heimatstädtchen der Astronauten die sich für die Mars-Mission qualifizieren wollen ihn ganz schön aus der Bahn wirft, denn nicht nur löst sich das Praktikum in Luft auf, es wird ihm auch verboten weiterhin über seinen Social-Media-Kanal zu posten.
Anspannung, Wut, Enttäuschung, Ausweglosigkeit. Für Cal bricht eine Welt zusammen. Für den Traum des Vaters müssen er und seine Mutter, die an Angstzuständen leidet, Opfer bringen. Die Astronauten und ihre Familien müssen funktionieren, denn die gesamte Reise bishin zur finalen Raummission wird von einer Reality-TV-Sendung begleitet, die allen einiges abverlangt.
Der schöne Schein ist hier definitiv Thema, denn Stamper blickt hinter die Illusion die solche TV-Sendungen schaffen und zeigt gleichzeitig, dass bei Social Media nicht alles nur Fake ist. Gerade Cal möchte mit seinen Berichten die Wahrheit zeigen, anstatt sich hinter Filtern und Drehbüchern zu verstecken.
Love & Space
Von allem was er liebt hinfortgerissen, findet Cal in Leon – ebenfalls Sohn einer Astronautin – Zuflucht. Ja, die Liebe zwischen den beiden entwickelt sich ziemlich schnell, aber sind wir einmal ehrlich: die beiden sind jung und wir würden diese Romanze wahrscheinlich ohne Kommentar hinnehmen, wenn es sich um die typische Boy meets Girl Geschichte handelte.
Stamper gelingt es seine Geschichte so zu gestalten, als würde Cal sie direkt erzählen. Und ähnlich unperfekt wie ein Siebzehnjähriger eben ist, so ist auch The Gravity of Us aber genau das macht den Charme aus. Eine Liebe, die nicht perfekt ist, in der beide Partner nicht perfekt sind – Cal als Planer, der immer wissen möchte wie, wann und warum er etwas tut, und Leon, den seine Depressionen nicht definieren aber der eben ab und an einfach nicht kann – und eine NASA, die nicht perfekt ist aber dazu lernt.
Viele wichtige Themen
Die Darstellung der Beziehung von Cal und Leon – unkompliziert und ohne große Aha-Momente – mag für einige ein Kritikpunkt sein, für mich persönlich aber ein kleines Highlight. Kein Konfetti, kein Feuerwerk. Eine normale Beziehung, die in ihrem kleinen Universium etwas ganz besonderes ist. Genau so sollte es sein.
Ähnlich wie die Romanze zwischen Cal und Leon werden auch andere große Themen angesprochen, ohne den belehrenden Finger zu erheben. Die Macht die bestimmte Medien haben, Influencer, Reality-TV und die Schattenseiten all dieser Dinge. Die Abhängigkeit großer Projekte wie der Reise zum Mars von Fördermitteln und des Interesses der Öffentlichkeit. Die faszinierenden wissenschaftlichen Details, die nichts mit dem großen Auftritt einer Rakete oder Shuttles zu tun haben, aber die genau so wichtig sind.
Stamper findet ehrliche, einfache Worte und verschlingt alles zu einer großartigen kleinen Geschichte, die vielleicht nicht den Nobelpreis gewinnt, aber doch genau den richtigen Ton trifft. The Gravity of Us ist ein wunderbares Debüt, das im Herzen bleibt – und ja, vielleicht bin ich als Fan von allem was mit Raumfahrt zu tun hat auch vorbelastet, aber trotzdem – und neugierig macht auf weitere literarische Projekte des Autors.
PHIL STAMPER
Phil Stamper wuchs in Dayton, Ohio auf, und kann einen B.A. in Musik und einen M.A. in Publishing with Creative Writing vorweisen. Stamper arbeitet für ein großes Verlagshaus in New York und lebt mit Ehemann und Hund in Brooklyn. Bei „The Gravity of Us“ handelt es sich um seinen Debütroman.