Man begegnet ihnen öfter, diesen Büchern, zu denen man vielleicht doch gerne etwas sagen würde, aber bei denen die Gedanken nicht reichen für eine komplette Rezension. Viele von euch veröffentlichen kleine Sammelbeiträge, und ich springe auf den Zug einfach mal mit auf. In unregelmäßigen Abständen werde ich in den Kleinen Leseeindrücken meine Gedanken zu gelesenen Büchern notieren.
Peternelle van Arsdale : The Beast Is An Animal
Alys was seven the first time she saw the soul eaters. These soul eaters are twin sisters who were abandoned by their father and slowly grew into something not quite human. And they feed off of human souls. When her village was attacked, Alys was spared and sent to live in a neighboring village. There the devout people created a strict world where fear of the soul eaters—and of the Beast they believe guides them—rule village life. But the Beast is not what they think he is. And neither is Alys. Inside, Alys feels connected to the soul eaters, and maybe even to the Beast itself. As she grows from a child to a teenager, she longs for the freedom of the forest. And she has a gift she can tell no one, for fear they will call her a witch. When disaster strikes, Alys finds herself on a journey to heal herself and her world. A journey that will take her through the darkest parts of the forest, where danger threatens her from the outside—and from within her own heart and soul. (Synopsis: Simon & Schuster)

Dieses Buch war eher ein kleiner Zufallsfund, schließlich ist es bereits seit 2017 auf dem Markt und mir zugegeben bisher noch nicht über den Weg gelaufen. Zum Glück hat sich das noch geändert!
The Beast is an Animal ist ein düsteres, fast schon poetisches Märchen welches absolut gar nichts mit Die Schöne und das Biest zu tun hat – und das ist in diesem Fall auch gut so, denn van Arsdales Buch kommt ganz ohne den Support eines solch bekannten Stoffes aus. Das Biest in der Welt von Alys ist die Wurzel allen Übels, das personifizierte Böse, welches das Leben der Menschen bedroht. All das, was den Ältesten des Dorfes nicht passt – oder für das ihnen das Verständnis fehlt – ist ein Machwerk des Biestes. Verbrennen, Steinigen und Ausstoßen scheint zur Tagesordnung zu gehören, auch wenn dieser Teil des Dorflebens sich eher im Hintergrund abspielt.
Für eine beklemmende Atmosphäre sorgt van Arsdale nicht mit ihrem Biest, sondern mit den Menschen, die Nächstenliebe heucheln aber im Herzen grausam und kalt sind. Nicht umsonst sind die Seelenfresser ein klein wenig wählerisch, aber natürlich will ich hier nicht zu viel verraten.
Unterstrichen wird das Ganze noch mit einem oftmals nüchternen, aber für den Ton der Geschichte unglaublich passenden Schreibstil, der die Düsternis noch verstärkt und The Beast is an Animal zu einer kleinen Überraschung macht, die sich bisher gut versteckt hat. Einziger Abstrich ist das Love Interest, welches anscheinend zum guten Ton gehört. Gott sei Dank nimmt dieser Part nur einen kleinen Teil der Handlung ein, sodass ich dann doch ein Auge zudrücken konnte.
Ray Bradbury : Something Wicked This Way Comes
For those who still dream and remember, for those yet to experience the hypnotic power of its dark poetry, step inside. The show is about to begin. Cooger & Dark’s Pandemonium Shadow Show has come to Green Town, Illinois, to destroy every life touched by its strange and sinister mystery. The carnival rolls in sometime after midnight, ushering in Halloween a week early. A calliope’s shrill siren song beckons to all with a seductive promise of dreams and youth regained. Two boys will discover the secret of its smoke, mazes, and mirrors; two friends who will soon know all too well the heavy cost of wishes…and the stuff of nightmares. (Synopsis: Simon & Schuster)

Nach Fahrenheit 451 und The Halloween Tree ist dies nun mein dritter Bradbury und ich war von der ersten bis zur letzten Seite hin und weg. Die gesamte Atmosphäre des Buches, die unterschwellige Spannung, die mit jeder Szene immer mehr aufgebaut wird, die Magie des Unbekannten, das Verschwimmen von Realität und Fiktion – besser könnte man nicht in den November starten und Halloween feiern.
Ich mochte vor allem die Inszenierung der beiden Hauptakteure. William Halloway ist mehr der ruhige Denker, wohingegen Jim Nightshade definitiv die treibende Kraft ist und sich einen Großteil des Buches im ständigen Konflikt mit sich selbst befindet. Wahrscheinlich ist gerade deswegen das Angebot von Mr. Dark so unwiderstehlich für Jim. Ganz toll fand ich auch Charles Halloway, der im Buch wirklich eine großartige Verwandlung durch macht. Und natürlich auch die gesamten schrecklich faszinierenden Charaktere rund um Mr. Dark, allen voran die Dust Witch, die es mir besonders angetan hat. Aber Hexen mochte ich schon immer.
Das Buch ist wirklich ein kleiner Schatz und hat mich mehr als nur gut unterhalten. Und gerade wenn es eher dunkel wird ist Something Wicked This Way Comes das perfekte Buch vor einen gemütlichen Leseabend. Übrigens ohne Gruselclowns! Ganz wichtig.