[Rezension] Emily Suvada: This Mortal Coil

Catarina Agatta is a hacker. She can cripple mainframes and crash through firewalls, but that’s not what makes her special. In Cat’s world, people are implanted with technology to recode their DNA, allowing them to change their bodies in any way they want. And Cat happens to be a gene-hacking genius. That’s no surprise, since Cat’s father is Dr. Lachlan Agatta, a legendary geneticist who may be the last hope for defeating a plague that has brought humanity to the brink of extinction. But during the outbreak, Lachlan was kidnapped by a shadowy organization called Cartaxus, leaving Cat to survive the last two years on her own. When a Cartaxus soldier, Cole, arrives with news that her father has been killed, Cat’s instincts tell her it’s just another Cartaxus lie. But Cole also brings a message: before Lachlan died, he managed to create a vaccine, and Cole needs Cat’s help to release it and save the human race. Now Cat must decide who she can trust: The soldier with secrets of his own? The father who made her promise to hide from Cartaxus at all costs? In a world where nature itself can be rewritten, how much can she even trust herself? (Inhaltsangabe: Simon & Schuster)

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Emily Suvada ist in Australien geboren und aufgewachsen, lebt aber inzwischen mit ihrem Ehemann in Portland, Oregon. Sie studierte Mathematik und Astrophysik und arbeitete im Bereich Data Science. Wenn sie nicht gerade Algorithmen entwickelt, dann verbringt sie ihre Zeit mit Schreiben, Wandern und chemischen Experimenten in ihrer heimischen Küche. This Mortal Coil ist ihr Debütroman.

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Welches Geheimnis verbirgt sich hinter dem Cover?

Eines muss ich gleich zu Beginn zugeben: Das Cover war einer der Hauptgründe, warum ich überhaupt auf dieses Buch aufmerksam geworden bin. Denn das Design hebt sich positiv von diversen anderen postapokalyptischen oder dystopischen YA-Romanen ab. Die romantische Farbwolke verliert aber bereits auf den ersten Seiten des Buches einiges an Romantik, stattdessen steigt der Beklemmungsfaktor gewaltig.

Die Bedrohung in This Mortal Coil ist Hydra, ein tödliches Virus, welches sich rasend schnell verbreitet und letztendlich zur Explosion des Infizierten führt. Lässt man sich dieses Detail durch den Kopf gehen und betrachtet dann erneut das Cover – creepy, oder?

Too far to make out the details, but I can tell the cloud is a sickly shade of pink. That’s the colour of a human body when ist cells are ripped open, blown into mist and spat into the air.
(Emily Suvada, This Mortal Coil, Seite 6)

Wie in fast jedem YA-Roman, der sich in diesem Genre bewegt, gibt es auch hier die große, gefährliche Organisation im Hintergrund, welche ganz klar die Fäden zu ziehen scheint. Und es muss schließlich Gründe haben, warum der Vater unserer Protagonistin Cat sich und seine Tochter vor Cartaxus versteckt.

Suvada spielt mit den Erwartungen der Leser

This Mortal Coil kann vor allem eines: Den Leser in die Irre führen. Vielleicht nicht immer, aber in vielen kleinen Details spielt Suvada mit den Erwartungen, die man als Leser an Romane dieser Art hat. Natürlich gibt es die typischen Merkmale. Die talentierte Heldin, eine potentielle Lovestory, eine große Mission in die die Heldin eher ungewollt mit hinein gezogen wird, die böse Regierungsorganisation im Hintergrund und diverse Plottwists die mehr als deutlich machen, dass es sich hier nicht um einen Einzelband handeln kann und wird.

Was nach Einheitsbrei klingt entpuppt sich aber schnell als gekonnt in Szene gesetztes Mittel zum Zweck. Es passiert nicht oft, aber durch den wissenschaftlichen Hintergrund der Autorin gelingt es ihr Cat auf eine glaubhafte und realistische intelligent und talentiert auf ihrem Gebiet erscheinen zu lassen. Durch Taten, und nicht nur durch das simple erzählen.

The beast that claws into your mind, taking your humanity. It’s hard to remember the details of what happens when you yield to it. Everything blurs into a fog of teeth and flesh and instinct. Some people don’t realize they’ve succumbed to it until they stumble away and see the blood on their hands.
(Emily Suvada, This Mortal Coil, Seite 27)

Die Charaktere selbst tragen durch ihre Unterhaltungen und Gedankengänge zum Fortschritt der Geschichte bei, gewinnen aber trotz allem an Tiefe. Suvada hält gekonnt die Balance und räumt ihrem Charakteren die Chance ein, sich anhand ihrer Motive und Beweggründe eine individuelle Persönlichkeit aufzubauen, ohne dass die eigentliche Handlung in irgendeiner Weise stagniert.

Suvada hat mit This Mortal Coil einen Roman geschaffen, der sich mit einer komplexen Idee, einem gekonnten Plot und interessanten Charakteren, die sich nicht nur durch ihre eigene Vergangenheit definieren, von der Masse abhebt. Hinzu kommt der fast schon poetische Schreibstil, der im starken Kontrast zu der brutalen Welt von Cat und Cole und all den Überlebenden steht. Zwar kann This Mortal Coil nicht immer überraschen, jedoch unterhält das Debüt von der ersten bis zur letzten Seite und macht Lust auf mehr!


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This Mortal Coil von Emily Suvada
432 Seiten (Hardcover)
Verlag: Puffin
Erschienen: Oktober 2017
ISBN: 9780141379272

Die deutsche Ausgabe ist unter dem Titel Cat & Cole – Die letzte Generation bei Thienemann-Esslinger (ISBN: 978-3-522-50559-8) erschienen.

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4 Gedanken zu “[Rezension] Emily Suvada: This Mortal Coil

  1. Hallöchen,
    ich bin gerade extrem erstaunt. Weil ich nicht wusste, dass es bei dieser Rezension um „Cat & Cole“ geht. Das deutsche Cover spricht mich nämlich so gar nicht an, weshalb ich mich nie eingehender damit beschäftigt habe. Aber deine Rezension klingt wirklich gut und die Thematik wirkt total interessant. Das Buch ist jetzt jedenfalls auf meiner Wunschliste. In der englischen Ausgabe :)
    Liebste Grüße, Kate

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