Hell is the absence of the people you long for.
One snowy night in Toronto famous actor Arthur Leander dies on stage whilst performing the role of a lifetime. That same evening a deadly virus touches down in North America.
The world will never be the same again.
Twenty years later Kirsten, an actress in the Travelling Symphony, performs Shakespeare in the settlements that have grown up since the collapse.
But then her newly hopeful world is threatened.
If civilization was lost lost, what would you preserve?
And how far would you go to protect it?
(Inhaltsangabe: Picador)
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„Station Eleven“ ist der vierte Roman der Kanadierin Emily St. John Mandel, und wurde unter anderem für den National Book Award nominiert.
The bright side of the planet moves towards darkness
And the cities are falling asleep, each in its hour,
And for me, now as then, it is too much.
There is too much world.
– Czeslaw Milosz: The Separate Notebooks –
Gleich zu Beginn: „Station Eleven“ ist kein typischer, actiongeladener Endzeitroman, in dem einmal mehr ein Virus fast die gesamte Erdbevölkerung auslöscht. Mit „Station Eleven“ hat Emily St. John Mandel ein Werk erschaffen, das sich auf ganz andere Weise mit der Apokalypse, mit dem Ende der Welt wie wir sie kannten befasst.
Zusammen mit den Charakteren erlebt der Leser hautnah was Tag Eins nach dem Ende tatsächlich bedeutet, spürt die beklemmende Atmosphäre, die Angst, die Verzweiflung der Menschen. Man verfolgt die Nachrichtenübertragungen, bis nach und nach alles still wird. Verschwindet. Stirbt.
Und wo Jean-Paul Satré noch sagte „Hell is other people“, wird Alleinsein plötzlich zu einem schrecklichen Traum, wenn man die letzten Menschen verliert, die einem etwas bedeuten. Den letzten Anker zu dem Leben „Davor“.
Mit ruhigen, manchmal schweren, manchmal leichten Worten erzählt Emily St. John Mandel ihre Geschichte, verknüpft die Schicksale einzelner Charaktere miteinander, und schafft mit Hilfe von Rückblenden ein feines, zartes Netz von ungemein zerbrechlichen Verbindungen, durchzogen von Shakespeare’s Worten und einer mysteriösen Comicreihe names Dr. Eleven.
Lässt man sich erst einmal von „Station Eleven“ gefangen nehmen, so fällt es einem schwer sich seinem Sog zu entziehen. Emily St. John Mandel hat hier etwas wunderbares geschaffen, und auch wenn das Ende vielleicht etwas zu gewollt ist, so handelt es sich hier um ein Buch, dem man definitiv Aufmerksamkeit schenken sollte, gerade wenn man Lesestoff fernab des Dystopien- und Endzeitmainstreams sucht.
Station Eleven von Emily St. John Mandel
339 Seiten (Paperback)
Verlag: Picador
Erschienen: Januar 2015 (Erst-VÖ: September 2014)
ISBN: 9781447268970