Jeden Mittwoch kommt eine junge Frau im roten Mantel in Alain Bonnards kleines Pariser Programmkino, und immer sitzt sie auf demselben Platz in Reihe 17. Eines Abends fasst sich Alain ein Herz und spricht sie an. Sie verbringen den Abend miteinander, doch in der Woche darauf taucht sie nicht mehr auf. Obwohl er von ihr kaum mehr als ihren Vornamen weiß, begibt sich Alain auf die Suche nach ihr und erlebt eine Geschichte, wie sie kein Film schöner erzählen könnte… (Inhalt: Piper)
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„Eines Abends in Paris“ ist ein Roman aus der Feder von Nicolas Barreau, hinter dem sich allerdings laut Spekulationen der Zeitung „Die Welt“ die deutsche Verlegerin Daniela Thiele verbergen soll.
Ob nun aus männlicher oder weiblicher Feder (Ich habe mich nicht weiter mit der Materie befasst aber ich glaube dass Barreau nicht existiert. Indizien: Das Autorenfoto stammt von einer Agentur die Bilder verkauft. Und die französische Ausgabe des Buches erschien fast ein Jahr nach der deutschen Edition.), Fakt ist dass es sich bei „Eines Abends in Paris“ um meinen ersten Barreau handelt. Die Verfilmung zu „Das Lächeln der Frauen“ ging an mir genau so vorbei wie der Erfolg des Buches zuvor. Und, um ganz ehrlich zu sein, wird „Eines Abends in Paris“ wahrscheinlich auch mein letzter Barreau bleiben.
Die Geschichte war nett erzählt, die Anlehnung an Woody Allen – nicht nur mit der Figur des Allan Wood sondern auch anhand des Erzählstils – waren ebenfalls nett. Aber nett macht dann doch kein gutes Buch.
Irgendetwas hat gefehlt. Hauptcharakter und Kinobesitzer Alain war zwar in erster Linie sympathisch mit seiner Vorliebe für alte Filme, aber blieb während der gesamten Zeit doch nicht mehr als ein flacher, nicht komplett fertiger Charakter, dessen Gedankengänge und Gefühle oft einfach viel zu schwülstig waren um noch glaubwürdig zu erscheinen.
Was mir besonders am Anfang stark auf die Nerven ging waren die ständigen Bemerkungen dass bald nichts mehr so sein würde wie zuvor, das sich die Dinge bald schon ändern werden. Liebes Schreiberlein, die meisten Leser begreifen einen solchen Hinweis nach dem ersten Mal. Es ist sinnlos, dieses Mittel zur Schaffung eines Spannungsbogens zehnmal oder öfter zu verwenden.
Alles in allem war „Eines Abends in Paris“ ein netter Lesesnack für zwischendurch, mit wenig Tiefe, mit gewollt tollen Verknüpfungen und Verkettungen, die den Leser wahrscheinlich sprachlos vor Überraschung zurücklassen sollen, aber dann doch nicht ganz so funktionieren. Das Buch will viel, aber das war es dann leider auch schon. Okay wenn man etwas Leichtes sucht.
Eines Abends in Paris von Nicolas Barreau
384 Seiten (Taschenbuch)
Verlag: Piper
Erschienen: Oktober 2013 (Erst-VÖ: August 2012)
ISBN: 978-3-492-30246-3
Das Buch liegt auch schon auf meinem SuB. Schade das es dich nicht wirklich überzeugt hat. Ich bin gespannt, wie es mir gefällt. :)
Auf die Woody Allen Anspielungen werde ich jetzt besonderes achten^^
Ich weiß auch nicht was es war, aber ich bin von Anfang an nicht so ganz damit warm geworden. Vielleicht liegt es dir ja mehr. ^^